Super-Reicher hat Schnauze endgültig voll. Seine Smarthome-Geräte funktionierten selbst nach dem letzten großen Versprechen auf Besserung immer noch nicht einwandfrei. Er will nun wie in den guten alten Zeiten, wieder vermehrt auf Bedienstete setzen. In einem Interview mit der Zeitschrift „Geld arbeitet effizienter“ meinte er, sogar vor Kurzem eingereiste Immigranten ohne Kenntnisse der Landessprache führten seine Befehle besser aus als diese angeblich smarte Sprach-Erkennungssoftware. Andere Vermögende wollen seinem Beispiel folgen. Sie finden eine Rückbesinnung auf Diener aus der Dritten Welt nicht nur voll sozial, sondern auch total umweltbewusst.
Waren sie einst Könige unter den Blinden, fühlen sich Zyklopen heute von der Gesellschaft ausgegrenzt. Seit der ungesühnten Erniedrigung durch Odysseus hat sich im Laufe der Jahrtausende nur wenig für sie gebessert. Viele Einäugige dachten, die Akzeptanz wäre inzwischen wieder gestiegen. Doch gibt es für Zyklopen auch heute noch keine festgelegte Quote in Führungspositionen. Ebenso gibt es keine einäugigen Emoticons, wo doch bereits jede Randgruppe seit mehreren Jahren ihre eigenen haben. Sogar in Kinos müssen sie für 3D-Filme den vollen Preis zahlen.
Der zyklopische Rat der Ältesten zeigt sich zutiefst besorgt über das Ausmaß des Anti-Kyklopismus in Deutschland. Selbst öffentlich-rechtliche Sendeanstalten tragen zur Hetze bei: „Mit dem Zweiten sieht man besser“ war ein Tiefschlag. In Deutschland lebende Zyklopen erwägen deswegen, die GEZ so lange zu boykottieren, bis sich das ZDF öffentlich für den Werbeslogan entschuldigt.
Gezeichnet: Homer
Lebensmittelbranche schlittert nach Mogelpackung und Gammelfleisch in nächsten Skandal. Wie nun aus geheimen Dokumenten hervorgeht, haben anscheinend deutsche Metzgereien von ihren Kunden regelmäßig bis zu 30% mehr abkassiert.
Warum der Betrug so lange nicht aufgedeckt wurde, konnte die Polizei bisher nicht klären. Den beliebten Satz „Darf’s a bisserl mehr sein?“ hielten alle Beteiligten bis zum Auftauchen der geheimen Dokumente lediglich für eine Unzulänglichkeit der Fleischfach-Verkäuferinnen, Mengen richtig einzuschätzen. Keiner vermutete hinter diesem unscheinbaren Satz ein groß aufgezogenes Betrugsnetzwerk.
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Botaniker versalzt Veganern die Gemüsesuppe. Der Wissenschaftler des Botanikum München hat herausgefunden, dass Pflanzen leben. Alle Pflanzen und NICHT nur Pilze, in denen Schlümpfe drin wohnen. Pflanzen denken, agieren und lassen sich sogar konditionieren. Nun sind Veganer auf der ganzen Welt ratlos, was sie nun noch bedenkenlos essen können. Nachdem bereits Kühe wegen des hohen Milchgehalts vom Speiseplan getilgt wurden, sollen jetzt auch noch Pflanzen folgen.
Der Wissenschaftler beschwichtigt: Es bleiben immerhin noch Kieselsteine übrig. In denen konnte bis heute keinerlei Intelligenz nachgewiesen werden. Buddhistische Veganer müssten jedoch aufpassen, dass sie beim Verzehren von Kieselsteinen nicht einen ihrer Verwandten aus einem früheren Leben erwischen.
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Die Große Koalition prüft die Möglichkeit, Hilfsgüter in Krisengebiete zukünftig über Amazon zu versenden. Laut eines Sprechers des Verteidigungsministeriums verfügt der Versandhändler über eine ausgefeiltere Logistik als die Bundeswehr. Weiter meinte der Pressesprecher, Amazon sei bei Lieferungen einfach gnadenlos schnell. Dadurch sei eine zügigere Zustellung von Nahrungsmittel und lebensnotwendigen Medikamenten gewährleistet. Das Leid unschuldiger Zivilisten in Kriegsgebiete würde dadurch zumindest teilweise gelindert.
Die Bundeskanzlerin hat vergangenen Samstag in ihrer wöchentlichen Videobotschaft bekannt gegeben, die Regierung wolle ihre Arbeit transparent machen. Bürger sollen zukünftig mehr Einblick erhalten und sich sogar an Gesetzentwürfen beteiligen.
Der Kamera-Wahnsinn in Smartphones nimmt kein Ende. Neueste Modelle haben bereits bis zu fünf Kameras auf der Rückseite und zwei auf der Vorderseite. Aber gerade männliche Käufer reagieren zunehmend genervt auf dieses Feature. Die meisten haben nicht so viel Klebeband daheim, um für das Schauen von Pornos alle Kameras jeden Tag aufs Neue abzukleben.
Die 80er waren schräge Zeiten. Viel Seltsames brachte diese Ära hervor. Elektro-Musik, Neon-Mode, Schulterpolster und einen kratzenden Einkaufsbeutel („Jute statt Plastik!“). Und beinahe wäre genau dieser zur Galionsfigur des Umweltschutzes geworden. Nur hatte die Verschmutzung des Planeten Anfang der 1980er-Jahre kaum jemanden beeindruckt. Vor allem jene nicht, die heute mit ihrem Elektro-Geländewagen zum Bio-Markt fahren und so geriet der Jutebeutel in Vergessenheit.
Der durch Menschenhand verursachte Raubbau an der Natur wurde in den 1980er-Jahren noch Umweltzerstörung genannt. Dieselbe Gräueltat heißt heute schlicht Klimawandel, denn optimistische Kapitalisten zerstören die Umwelt nicht, sie wandeln sie lediglich.
Und so werden in unserer verklärten Gesellschaft nicht etwa jene abgestraft, die das Übel verursachen, sondern lediglich die bösen Worte. Negatives Wortgut führt zu negativen Gedanken, und die darf es im wirtschaftlichen Glaubensbekenntnis des freien Marktes nicht geben. Kapitalismus braucht schließlich Ewigkeit und deswegen müssen die Ressourcen unserer Erde - wie das Glas der Optimisten - stets halb voll bleiben. Dafür wird der sich selbstregulierende Markt schon sorgen, zumindest solange die Gläubigen dieses Dogma nicht anzweifeln.
Alles muss wachsen. Alles ist im Wandel. Alles ist gut. Vor allem die Begrifflichkeiten! Aber Euphemismus ändert nichts an der Tatsache:
Wir zerstören die Umwelt, wir wandeln sie nicht. Und am Ende werden nicht mal Worte daran was ändern, egal wie schön sie auch klingen mögen!
Anmerkung vom 26.11.2023:
Ich habe diese Zeilen geschrieben, bevor der Begriff „Klimawandel“ zu einem ideologischen Kampfbegriff pseudonachhaltiger Klima-Fanatiker geworden ist. Ich stehe nach wie vor zur Verringerung der Umweltzerstörung, nur nicht so, wie es hier gerade geschieht.