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Wenn ich zur Löwenmutter werd ...

Es war eine schwere und späte Geburt, aber nun habe ich zwei Kinder und behüte, beschütze und verteidige sie mit all meiner Kraft. Wie eine Löwenmama eben.

Sie hatten schon ihre Namen, bevor sie bei mir eintrafen, und nennen sich DEMOKRATIE und VERNUNFT.

Sollte ihnen, solange ich lebe, irgendetwas zustoßen, sie gemobbt, verdrängt oder gar mit Füßen getreten werden, werde ich nicht nur meine Krallen ausfahren, meine laute Stimme erheben oder meine Beharrlichkeit anwenden. Ich werde um sie kämpfen, denn sie haben ein Recht, ihr Leben zu leben und überall mit offenen Armen empfangen zu werden.

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Gleiches für alle Gewichtsklassen

Für dünne Schauspieler gibt es schon seit vielen Jahren FATSUITS, damit sie auf Bühne oder vor der Kamera glaubwürdig wirken. Die extremen Fälle nehmen viele Kilos Körpergewicht in kurzer Zeit zu - aber das lassen wir hier mal weg, weil sicherlich langfristig gesundheitsschädlich.

Was aber ist mit etwas üppigeren Darstellern, die auch gern mal einen Romeo (der ist noch jung dazu) oder einen Peer Gynt oder den Newton in Dürrenmatts "Die Physiker" spielen würden? Müssen sie diskriminiert werden, weil sie zu viel Körperfülle haben? Werden sie zum Abnehmen verdonnert?

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Durchleuchtet aber bloß nicht nackt

Mit GPS kann jeder Schritt einer Person, die ein Smartphone besitzt, geortet werden, Metadaten geben Aufschluss darüber, was jemand eventuell vorhaben könnte oder welche Vorlieben er pflegt. Mit unserem Surfverhalten im Internet, aber auch mit diversen Bonuskarten geben wir preis, was wir konsumieren, was unserer Vorlieben sind. Zu guter Letzt werden die Bodyscanner an Flughäfen immer beliebter. Jeder wird durchleuchtet, nicht "auf Herz und Nieren getestet", sondern auf Sprengstoff oder Waffen, und kann dem Prozedere nur mit großem Aufwand entgehen, wird aber dennoch fast überall abgetastet. Ja, auch zwischen den Beinen und an den Brüsten.

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Alternative Welten

WENN das Kind in den Brunnen gefallen ist,
geht es darum,
wie man es am besten und effektivsten wieder herausholt.
(Schadenbegrenzung)

BEVOR das Kind innen Brunnen gefallen ist,
geht es darum,
wie es am besten und sichersten auch draußen bleibt.
(Schadensvermeidung)

Wenn die Möglichkeit besteht,
DASS das Kind in den Brunnen fällt,
ist mir das zu konjuntivistisch und zu wenig konstruktiv.
(Realitätsferne Eventualitätssteuerung)

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Neuartige Verschwörungstheorie

Zunächst die Klarstellung: Was ist eine Verschwörungstheorie?
Laut Bundeszentrale für politische Bildung Folgendes:
Verschwörung bedeutet, dass Menschen sich im Geheimen zusammen tun. Diese Menschen nennt man Verschwörer. Sie wollen ein gemeinsames Ziel erreichen. Das Ziel schadet aber oft anderen Menschen. Deshalb halten die Verschwörer es geheim. Eine Verschwörungstheorie ist eine Vermutung über eine solche Verschwörung.

Danach die Aufdeckung: Verschwörer auf deutschen Straßen.
Sie verfolgen ein gemeinsames Ziel, was anderen Menschen schadet, und sie halten dieses Ziel geheim. Wer sind sie, diese neuen Konspirativen?
Es sind die "Blinkgegner", die „Blinkskeptiker“ oder einfach die „Blinkverweigerer“.
Innerhalb der letzten 5 Tage bin ich als Fußgänger 4-mal fast angefahren worden, weil Autofahrer beim Abbiegen den Blinker nicht setzen wollten oder nicht konnten. Ich wäre sogar netterweise brav stehen geblieben. Aber weil ich jedes Mal durch das Nicht-Blinken davon ausgegangen bin, dass das Auto geradeaus fährt statt abzubiegen, ging ich guten Mutes weiter und landete jedes Mal fast auf der Motorhaube, gefolgt von wütenden Tiraden meinerseits.
Den Unfällen knapp entronnen, kam ich ins Grübeln.

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Parkplatz-Blues

Es ist mir noch nie so stark aufgefallen wie auf diesem Park- bzw. Rastplatz inmitten Deutschlands. Ein blaues Richtzeichen für Behinderte und gleich daneben eins für Frauen. Ich sah es, parkte woanders, kaufte einen Kaffee und dachte nach.

Behinderten Parkplätze ergeben Sinn. Wer im Rollstuhl sitzt, sollte eine möglichst geringe Entfernung zum Eingang laufen müssen. Und zusätzlich brauchen Rollifahrer mehr Platz zum Aussteigen. Das verstehe ich auch!  Über Parkplätze für Frauen in dunklen Tiefgaragen nah am Eingang kann man eventuell noch diskutieren (wenn sich Frau und alle anderen damit besser fühlen), aber an der Oberfläche?

Was soll mir das Schild also sagen? Dass Frauen nicht einparken können und deshalb mehr Platz brauchen? Oder handelt es sich um eine Vorsichtsmaßnahme des Betreibers, damit sich Männer nicht aufregen, weil wieder irgendeine Frau zwei Parkplätze belegt? Daher gibt man den Autofahrerinnen besonders breite Stellplätze? Die Zeiten, in denen man vor Frauen im Straßenverkehr warnen musste, sind doch schon seit meiner Studienzeit vorbei. Oder sind Menschen mit weiblichen Geschlechtsteilen doch irgendwie behindert?

Ich sehe mich weder als hilfsbedürftig noch als körperlich oder geistig behindert an. Ich möchte nicht in eine Kategorie fallen, die Sonderbehandlung braucht - als ob es für mich gefährlicher wäre, ein paar Meter weiter zum Shop zu gehen. 

Vielleicht gibt es demnächst auch Richtzeichen mit "Parken nur für Frauen ab 80 unter 1,60m Körpergröße" - denn die scheinen ja besonders langsam und eine Verkehrsgefährdung in jeglicher Hinsicht zu sein.

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Das ist schon so lange her …

Ich mag gern Dingen auf den Grund gehen, ich mag Zusammenhänge und Gefühle verstehen und ich mag keine offenen Baustellen oder lockere Verbindungen, bei denen der eine nicht weiß, ob der andere sich nur nicht meldet, weil er keine Zeit oder in Wirklichkeit keinen Bock mehr auf den einen hat.

Dass ich nachfrage, nachhake und beharrlich Antworten erwarte, macht es meinem Gegenüber bzw. dem Adressaten nicht immer leicht. Ich mache auch keinen Unterschied bei Nachfragen. Weder als Journalistin habe ich mich bei Politikern, Sportlern oder Stars und Sternchen zurückgenommen noch höre ich privat auf, bevor ich nicht eine Antwort bekomme, mit der ich gut leben kann.

Immer wieder stoße ich dabei auf die Aussage, das sei doch alles „schon so lange her“, auch wenn erst einige Jahre vergangen sind. Manches lässt sich eben nicht gleich klären oder braucht Zeit, um zu sacken und Fragen zu formulieren. Anderes ergibt sich erst nach Jahrzehnten, weil vielleicht eine wichtige Person verstorben ist, die es hätte wissen können.

Wie dem auch sei, dass etwas so lange her sei, ist eigentlich kein Gegenargument, sich nicht mehr damit auseinandersetzen zu müssen. Vor allem bei expliziten Nachfragen eines anderen und auch, wenn Gefühle im Spiel waren, vergisst niemand die Umstände. Menschen sind einfach zu denkfaul geworden und ich möchte auch behaupten, dass jeder sich seine Vergangenheit manches Mal so hinbiegt, wie sie ihm/ihr am angenehmsten erscheint. Da vergisst man nicht, man verdrängt.

Und dann sind natürlich aufrüttelnde Nachfragen von mir störend in der eigenen idealen Welt von gestern.

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Risikoabwägung

Bis vor der Pandemie wollte doch eigentlich niemand zu einer gesundheitlichen Risikogruppe gehören. „Risiko“ bedeutete mögliche Ausgrenzung, weniger Freiheiten, Einschränkungen bei Freizeitaktivitäten und einfach ein schlechtes oder minderwertiges Gefühl.

Das Blättchen ist zu einem Journal geworden und hat sich komplett gewendet. Plötzlich möchte jede und jeder einer Risikogruppe angehören. Welcher auch immer. Die einen Chips fressend auf dem Sofa sind schon seit Ewigkeiten Diabetiker, andere kommen kaum aus ihren tiefergelegten Sportautos, weil ihr Wanst dazwischen ist und sie Angst haben, einen Herzinfarkt bei zuviel Anstrengung zu bekommen. Und noch andere sehen bereits in einer Schilddrüsenunterfunktion ihre Chancen auf eine Impfung steigen (Frau Ochsenknecht hat Hashimoto wie auch 10% der deutschen Bevölkerung und präsentierte sich vor kurzem als "Risikogruppe"nzugehörige; Hashimoto ist allerdings keineswegs eine große Gefahr in Verbindung mit Corona).

Wer hätte gedacht, dass man mit dem eigenen gesundheitlichen Gefahrpotential im Jahr 2021 mal so hausieren gehen würde!

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