Warum wir nicht aufstehen? Weil Revolution mittlerweile bequem gepolstert ist. Empörung gibt’s nur noch in den sozialen Medien, unter der kuscheligen Decke der moralischen Selbstgefälligkeit. Denn wer geht noch auf die Barrikaden, wenn es doch Kommentarspalten gibt? Die Faust bleibt in der Chipstüte, die Stimme verhallt in der Sofa-Ritze. Und morgen? Da läutet wieder der Wecker der Angepassten. Aufgestanden … ja, aufgestanden wird nur für die Stechuhr. Um dann acht Stunden schweigend alles zu schlucken.
Und am Abend: Lang lebe die Revolution – natürlich nur, wenn man irgendwo ein Like setzen kann.