Große Freiheit

Große Freiheit

Manchmal verschwinden Produkte aus dem Einzelhandel. Vielleicht haben sie sich nicht gut verkauft, waren fehlerhaft oder das Erzeugnis war seiner Zeit voraus oder bei Markteintritt schon nicht mehr zeitgemäß. Es gibt viele Gründe, warum Kaufhäuser Artikel aus ihrem Sortiment nehmen. In der Regel nehmen die meisten Kunden von derartigen Vorgängen keine Notiz. Verständlicherweise gab es auch keine Proteste, als eine bekannte Drogeriemarktkette das Deo „Große Freiheit“ nicht mehr anbot. Doch wo blieb der Aufschrei, als eine demokratische Partei die große Freiheit aus ihrem Programm entfernt hat?
Mit dem Polizeiaufgabengesetz verschwindet etwas, was weder schlecht lief, noch fehlerhaft war: die Unschuldsvermutung eines jeden Bürgers. Laut dem neuen Gesetz darf jeder Bürger bei drohender Gefahr einfach so auf unbestimmte Zeit weggesperrt werden. Bis jetzt ist übrigens noch ungeklärt, wann eine Gefahr als drohend eingestuft wird und wie lange „unbestimmte Zeit“ dauern kann.
Aber nicht alle in Bayern sind mit dem Verschwinden der „großen Freiheit“ einverstanden. Laut Süddeutscher Zeitung will sich eine kleine beugsame Opposition dagegen wehren und sie zurückholen. Es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, dass die Drogeriemarktkette wegen eines Aufschreis irgendeiner sozialdemokratischen Randgruppe die „Große Freiheit“ wieder in ihr Sortiment aufnehmen wird. Wenn Bürger Freiheit nicht mehr nachfragen, dann gibt es auch keinen Grund, das Angebot aufrecht zu erhalten. Was sich nicht an den Mann bringen lässt, wird eben nicht mehr produziert. Das diktieren die Regeln des Kapitalismus.

Ich weise an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass es noch andere Deo-Hersteller gibt und die CSU keinerlei Zahlungen an die Drogeriekette für die Idee abtreten musste.
Dieser Text wurde unter Beachtung der neuen DatenSchutzGrundVerOrdnung geschrieben und sämtliche Namen sind nicht nur geschwärzt, sondern gar nicht erst enthalten, da ich keine Einverständniserklärung von dm bekommen habe.

UPDATE 08.09.2021
Die „große Freiheit“ ist wieder zurückgekehrt. Also, zumindest in den Drogeriemarkt …

 

Darf‘s a bisserl mehr sein?

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