Letzte Woche war ich im Kino. Es war eines dieser alten Lichtspielhäuser, in dem die Zeit irgendwo in den frühen 1980ern stehen geblieben war. Die Plakate an den Wänden, die Möbel, der Teppich, die Uhr, die Klamotten der älteren Dame hinter der Kasse. Rundum ein willkommener Rückblick in vergangene Zeiten. Sogar der Geruch war wie damals. Also der des Kinos, nicht der Dame. Ich stellte mich an. Die Schlange zur Kasse war nicht lang, dennoch dauerte es, bis ich an der Reihe war. Noch bevor ich Hallo sagen konnte, raunte die Kassiererin ohne mich anzusehen: „Zwei Mal?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nur ein Mal.“ Die ältere Dame blickte auf ihren Bildschirm, kniff die Augen zusammen und bewegte die Maus völlig unkontrolliert auf ihrem Tresen hin und her. Währenddessen murmelte sie etwas vor sich hin. Verstanden habe ich nichts, war zu undeutlich. Nach mehreren Kilometern Wegstrecke, die die arme Maus - also die Computermaus, nicht die Dame an der Kasse - zurückgelegt haben musste, kam endlich ein Ticket aus dem Drucker. Hatte ich sie aus dem Konzept gebracht, weil ich alleine ins Kino wollte oder warum dauerte das ...? Sie unterbrach meinen Gedanken. „Acht fünfzig. Freie Platzwahl.“ „Danke“ antwortete ich, zahlte, nahm mein Ticket und ging ohne weiter über ihre Worte nachzudenken in den Saal.
Wer liest denn noch die Klassiker? Ja, WER? Wird der Eine oder Andere in der Schule dazu verdonnert - Pech. Doch daheim, in den eigenen vier Wänden, den Argusaugen der Lehrer entronnen, wer sollte sich diese Tortur freiwillig noch antun? Wohl nur jene, die Literatur studieren oder jene, die besonders intellektuell wirken wollen, oder?
Oft belächelten wir oder verdrehen verächtlich die Augen, wenn Sänger auf die Idee kommen, schauspielern zu wollen, oder umgekehrt. Zu Recht. Viele bekannte Menschen haben nicht dass nötige Talent, Künstler aller Gattung zu sein. Doch gibt es Ausnahmen. Und so eine Ausnahme ist Armin Müller-Stahl, denn sein Talent erstrecken sich auf viele Bereiche. Was er angeht, ist nicht nur gut, es ist herausragend. Von seinem schauspielerischen Können mal abgesehen, hat er einen Abschluss als Geigenlehrer am Konservatorium. Er kann also nicht nur spielen - in zweifacher Hinsicht - sondern er kann auch schreiben und malen - und das nicht schlecht.
Ewig, ja, ewig träumte ich davon, mal nach Rom zu fahren. Rom, die Königin der Städte, die Wiege unserer Kultur. Und endlich hatte sich dieser lang ersehnte Wunsch erfüllt.
Ich entdeckte auf dieser Reise aber nicht nur die schöne Stadt, sondern auch - die Ewigkeit.
Für viele Studenten der Philosophie mag die Entdeckung der Ewigkeit vielleicht ein wünschenswertes Thema sein, um den Abschluss eines sinnvollen Studiums mit einer noch sinnvolleren Promotion zu krönen. Für mich im Gegensatz war die Unendlichkeit real, greifbar.
Denn Ewigkeiten hat das Warten in den Schlangen vor den Sehenswürdigkeiten gedauert.
Aber nicht nur ewig viel Zeit muss man in Rom haben, sondern auch ewig viel Geld.